Susanne Büssenschütt hat im Podcast Gartenglück über die heilende Kraft des Gärtnerns gesprochen. Sie erklärt, wie das Arbeiten im Garten nicht nur die Natur, sondern auch die menschliche Seele pflegt und betont die Bedeutung von Struktur und Geduld im Alltag.
Durch Pflanzen, Natur und Gartenaktivitäten wird das soziale, psychische und physische Wohlbefinden des Menschen positiv beeinflusst.
Praktisch jede Einrichtung verfügt über einen Garten oder eine Terrasse.
Die Natur gibt eine Vielfalt an Möglichkeiten die Sinne zu aktivieren
Sehen von bunten Blüten, grünen Strukturen, Licht und Schatten, Frischem und Abgestorbenem usw.
Durch Anleitung stimulieren wir bei dem Menschen die bewusste Wahrnehmung der umgebenden Natur und begleiten Sie bei großartigen Sinneserlebnisse
Präventive und rehabilitative Bewegungsförderung im Garten
Feinmotorik beim Minzblätter zupfen, Ausdauer beim Gehen, Sturzprophylaxe durch Gehen auf unterschiedlichen Untergründen, Schultermobilisation beim Äpfel pflücken. Im Garten wird jede Bewegung sinnhaft! Die Pflanzen bieten Bewegungsanreize, richtig eingesetzt kann das Bewegungstraining zum großen Spaßfaktor werden.
Freude empfinden, zur Ruhe kommen, Abstand vom Alltag gewinnen
Dem Stress des Alltags entfliehen, personell oder durch gartentherapeutisch gestaltete Hilfsmittel angeleitete Achtsamkeitsübungen, Naturbeobachtungen und das Natur-Resilienz-Training können helfen mal wieder richtig durchzuatmen, zu entspannen und den Blick in die richtige Richtung zu leiten. Lebensfreude gestalten!
Gemeinsam, allein zu zweit oder in der Gruppe
Bei entsprechender Freiraumplanung sollte all dies möglich sein. Mit dem Petersilienclub am Hochbeet werkeln, mit der Freundin einen Spaziergang machen und am späten Nachmittag den Tag in der Gartenlaube alleine Revue passieren lassen. Das fördert die soziale und mentale Gesundheit
Die Natur unterstützt uns bei Gesprächen und verhilft uns zu lockerem Austausch
Kennenlernen, Probleme ausbreiten, Trost spenden kann mit einem langsamen Streifzug durch das Grün positiv unterstützt werden. Ausblicke, Pflanzensymbolik und bewusstes Wahrnehmen der Natur helfen Dinge zu formulieren, Pausen auszuhalten und aktiv zu zuhören.
Orientierung im Jetzt
Die Natur ist ein herrlicher Zeitgeber, so erkennen wir am Sonnenstand die Tageszeit, Durch das Betrachten der Natur können wir die Jahreszeiten bewusst wahrnehmen. Das natürliche Orientieren unter gartentherapeutischen Aspekten ist vor allem bei Menschen, die in einer Institution wohnen und bei Menschen mit demenzieller Veränderung äußerst wichtig.
Das Schöne fördern,
einen Schulterklopfer durch eine selbstgemachte Vasenfüllung zu erhalten, die Freude an dem kleinen gewebten Duftkranz auf dem Nachttisch macht zufrieden und tut so gut. Ressourcen und Kreativität beim Menschen fördern, ihm zu helfen die Schönheit der Natur wahrzunehmen und in unterschiedlichen Formen zu konservieren ist eine höchst befriedigende Aufgabe
Nutzen Sie diese wertvolle Fläche für anregende oder beruhigende Erlebnisse
GRÜNRÄUME ermöglichen…
- Sinneserfahrung, Beruhigung, Entspannung, Informationsaufnahme und biografisches Erinnern.
- Durch körperliche Betätigung im grünen Umfeld kann die Gemeinschaft gefördert werden.
- Koordination und Ausdauer werden trainiert.
- Das Gefühl eine “sinnhafte Arbeit” gemacht zu haben fördert die Anerkennung und Zufriedenheit des Menschen.
- Gartentherapie ist nicht an das Vorhandensein eines Einrichtungsgartens gebunden.
- Gärtnerische Aktivitäten und Tätigkeiten mit Pflanzen und Natur können jahreszeitenunabhängig im Freien oder in Innenräumen durchgeführt werden (wenn der Klient nicht zum Garten kommen kann, kommt der Garten zum Klienten).
Gartentherapeutische Fortbildung und Qualifizierungen
(anerkannt als Rezertifizierungsmaßnahme für Betreuungskräfte § 53b SGB XI).
Hier beispielhaft einige mögliche Themen:
- Grundlagen Gartentherapeutischen Handelns – Ideen für Einzel- und Gruppenaktivierungen
- Kurzaktivierungen mit Naturmaterial
- Mit Kräutern die Seele der Menschen bewegen
- Kraut und Rüben – jahreszeitliche Gartenaktivitäten
- Tischdekorationen frisch auf den Tisch – florales für Hand und Herz
- Naturgenuss und Seelenpflege – Sinnesanregungen aus der Natur mit biografischem Touch
- Hochbeete in sozialen Einrichtungen – aufbauen, gestalten, nutzen rund ums Jahr
- Naturgenuss im Winter – kreativ sinnlich
Die Seminare sind in unserem Schulungsgebäude und Schulungsgarten oder
In Ihrem Schulungsinstitut oder Einrichtung durchgeführt werden. Dabei können alle Inhalte ganz auf die Bedürfnisse ihrer Einrichtungen abgestimmt werden. Übliche Dauer sind 8, 16 oder 24 Unterrichtsstunden
Vorträge zum Thema Gartentherapie sind im Rahmen von Tagungen, Kongressen oder öffentlichen Gartenveranstaltungen möglich
Wir informieren Sie gerne bei einem persönlichen Gespräch (Kontakt)
Praxisausbildung Gartentherapie
anerkannt nach der internationalen Gesellschaft für Gartentherapie iggt.
Veranstaltungsort:
Büssenschütt’s Garten, Müggenort 15, 27321 Thedinghausen-Wulmstorf
Gartentherapie:
Bei der Gartentherapie handelt es sich um einen gesteuerten Prozess: Die Natur wird dazu verwendet, das soziale, psychische und physische Wohlfinden der Bewohner positiv zu beeinflussen. So können altbekannte Bäume, Blumen und andere Pflanzen ein vertrautes Gefühl auslösen und für emotionale Sicherheit sorgen. Farben, Formen und Düfte der Pflanzen fördern das biografische Erinnern und reizen die Sinne. Durch die körperliche Betätigung werden Ausdauer, Koordination, körperliches Wahrnehmen und Gleichgewichtssinn trainiert. Hinzu kommt das Gefühl, eine Sinnbringende Tätigkeit verrichtet zu haben, die von Angehörigen, den Mitbewohnern und dem Personal anerkannt wird. Auch dies steigert das Gefühl der Zufriedenheit des Bewohners.
Weiterbildungsziel ist es, fundierte fachliche Grundlagen für die gartentherapeutische Tätigkeit zu erlangen. Die Lebensqualität der Klienten zu verbessern und deren Aktionsradius im Leben und in die Natur zu erweitern. Sie werden befähigt gartentherapeutische Konzepte in die Konzepte der Einrichtungen einzupflegen um vor Ort die Situation der Klienten zu verbessern. Sie lernen abwechslungsreiche gartentherapeutische Einzel- und Gruppenangebote kennen und umsetzen.
Die Weiterbildung findet in 5 aufbauenden Modulen statt. Die Inhalte sind von der internationalen Gesellschaft für Gartentherapie anerkannt und werden dauerhaft evaluiert und aktualisiert.
Zielgruppe
• Altenpfleger*
• Betreuungskräfte*
• Sozialpädagogen*
• Ergotherapeuten*
• Erzieher*
• Heilpraktiker*
• Heilpädagogen*
• Gesundheits- und Krankenpfleger*
• GärtnerInnen mit Erfahrungen im sozialen Arbeitsfeld*
Ziele
Nach diesen 15 Tagen Unterricht und vielen erfüllten individuellen Adaptions-Aufgaben für Ihre Zielgruppe werden Sie gartentherapeutische Einzel- und Gruppenangebote durchführen können (Planen, Durchführen, Reflektieren, Dokumentieren, Evaluieren).
Sie erwerben gartentherapeutisches Praxiswissen und gezielte Auseinandersetzung mit Pflanzen, Natur und gärtnerischen Grundtechniken. Sie kennen die Grundlagen der Gartengestaltung und der Gestaltung von Therapiegärten.
Methoden
Vorträge, Präsentationen, Praktische Übungen (bitte wetterfeste Kleidung mitbringen)
Gruppenarbeiten, Reflexionsrunden usw.
Zertifikat: nach erfolgreicher Verteidigung der Abschlussarbeit wird ein Zertifikat erteilt
Bildungsurlaub:
Dieses Seminar ist eine anerkannte Bildungsveranstaltung nach dem Niedersächsischen Bildungsurlaubsgesetz (NBildUG). Bei Interesse senden wir
Weiterbildungsinhalte:
Modul 1
- Begrüßung Einführung in die Weiterbildung – Anforderungen
- Einführung in die Gartentherapie, der gartentherapeutische Prozess
- Unsere Sinne
- Gartentherapieprojekte
- IGGT als übergeordnetes Organ – IGGT-Konzept
- Gartenräume – Raum der Begegnung – Milieugestaltung
- vom Therapieplan bis zur Durchführung
- Gartentherapeutisches Handeln – Selbsterfahrung
- Gärtnerische Grundlagen
- Pflanzenkenntnisse
Modul 2
- Angebote im Garten und in der Natur
- Therapieprogramme
- Krankheitsbilder- Gartentherapie bei Menschen mit Handicap
- Hilfsmittel – barrierefreies Gärtnern
- Aktiv rezeptiver Modus / aktiv betätigender Modus
- Kontakttechniken/ Arbeitstechniken in der Gartentherapie – Sensibilisierung / Rollentausch / Konfrontation
- Exkursion / Gestaltung von Sinneselementen
- Gärtnerische Grundlagen und Pflanzenkenntnisse
Modul 3
- Institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen
- verwandte Therapieformen
- mit Bewegungseinschränkungen Gärtnern – Selbsterfahrung im Sinnesgartens– Transfer/ Mobilisation – Empathieentwicklung
- Gärtnern bei Menschen mit psychischen Erkrankungen (Depression, Ängste, Essstörungen usw.) Motivation, in Bewegung kommen Grenzen setzen
- Vom Therapieprogramm zur Therapieeinheit
- Angebote im Garten und in der Natur / mit Naturmaterialien
- Exkursion – Bäume Wildkräuter / Pflanzenkenntnisse
Modul 4
- Pflanzenverwendung – Pflanzenkenntnisse (Bauerngarten, Kräuter und Giftpflanzen)
- Multisensorik der Pflanzen -Aromapflege, Färberpflanzen usw.
- Gartentherapie bei ortsfixierten Senioren
- Erinnerungsgärten Abschied und Trauer – Gartentherapie am Lebensende
- Angehörigenintegration
- Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung (Dokumentation vom gartentherapeutischen Konzept bis zur Klienten Akte)
- Gärtnerische Arbeiten im Jahresverlauf
Modul 5
• Notfallmanagement in der Gartentherapie
• Barrierefreie Gärten / Rolle als Berater für gartentherapeutische Gärten
• Marketing / Öffentlichkeitsarbeit / Ehrenamt
• Präsentation der Abschlussarbeiten
• Gesamtreflexion der Weiterbildung
• Zertifikatsübergabe