Sonnenblumen

Susanne Büssenschütt hat im Podcast Gartenglück über die heilende Kraft des Gärtnerns gesprochen. Sie erklärt, wie das Arbeiten im Garten nicht nur die Natur, sondern auch die menschliche Seele pflegt und betont die Bedeutung von Struktur und Geduld im Alltag.

Durch Pflanzen, Natur und Gartenaktivitäten wird das soziale, psychische und physische Wohlbefinden des Menschen positiv beeinflusst.

Es ist wissenschaflich erwiesen, dass Menschen die sich im Grünen aufhalten oder auch nur ins Grüne blicken können, unter anderem weniger Schmerzmittel brauchen, besser durchschlafen, ihr psychischer Zustand sich stabilisiert oder gar verbessert. In den USA und England schon Jahrzehnte etabliert, gewinnt dieser Therapieansatz auch im deutschsprachigen Raum zunehmend an Bedeutung.

Praktisch jede Einrichtung verfügt über einen Garten oder eine Terrasse.

Die Natur gibt eine Vielfalt an Möglichkeiten die Sinne zu aktivieren

Sehen von bunten Blüten, grünen Strukturen, Licht und Schatten, Frischem und Abgestorbenem usw.

Durch Anleitung stimulieren wir bei dem Menschen die bewusste Wahrnehmung der umgebenden Natur und begleiten Sie bei großartigen Sinneserlebnisse

Präventive und rehabilitative Bewegungsförderung im Garten

Feinmotorik beim Minzblätter zupfen, Ausdauer beim Gehen, Sturzprophylaxe durch Gehen auf unterschiedlichen Untergründen, Schultermobilisation beim Äpfel pflücken. Im Garten wird jede Bewegung sinnhaft! Die Pflanzen bieten Bewegungsanreize, richtig eingesetzt kann das Bewegungstraining zum großen Spaßfaktor werden.

Freude empfinden, zur Ruhe kommen, Abstand vom Alltag gewinnen

Dem Stress des Alltags entfliehen, personell oder durch gartentherapeutisch gestaltete Hilfsmittel angeleitete Achtsamkeitsübungen, Naturbeobachtungen und das Natur-Resilienz-Training können helfen mal wieder richtig durchzuatmen, zu entspannen und den Blick in die richtige Richtung zu leiten. Lebensfreude gestalten!

Gemeinsam, allein zu zweit oder in der Gruppe

Bei entsprechender Freiraumplanung sollte all dies möglich sein. Mit dem Petersilienclub am Hochbeet werkeln, mit der Freundin einen Spaziergang machen und am späten Nachmittag den Tag in der Gartenlaube alleine Revue passieren lassen. Das fördert die soziale und mentale Gesundheit

Die Natur unterstützt uns bei Gesprächen und verhilft uns zu lockerem Austausch

Kennenlernen, Probleme ausbreiten, Trost spenden kann mit einem langsamen Streifzug durch das Grün positiv unterstützt werden. Ausblicke, Pflanzensymbolik und bewusstes Wahrnehmen der Natur helfen Dinge zu formulieren, Pausen auszuhalten und aktiv zu zuhören.

Orientierung im Jetzt

Die Natur ist ein herrlicher Zeitgeber, so erkennen wir am Sonnenstand die Tageszeit, Durch das Betrachten der Natur können wir die Jahreszeiten bewusst wahrnehmen. Das natürliche Orientieren unter gartentherapeutischen Aspekten ist vor allem bei Menschen, die in einer Institution wohnen und bei Menschen mit demenzieller Veränderung äußerst wichtig.

Das Schöne fördern,

einen Schulterklopfer durch eine selbstgemachte Vasenfüllung zu erhalten, die Freude an dem kleinen gewebten Duftkranz auf dem Nachttisch macht zufrieden und tut so gut. Ressourcen und Kreativität beim Menschen fördern, ihm zu helfen die Schönheit der Natur wahrzunehmen und in unterschiedlichen Formen zu konservieren ist eine höchst befriedigende Aufgabe

Nutzen Sie diese wertvolle Fläche für anregende oder beruhigende Erlebnisse

 

GRÜNRÄUME ermöglichen…

  • Sinneserfahrung, Beruhigung, Entspannung, Informationsaufnahme und biografisches Erinnern.
  • Durch körperliche Betätigung im grünen Umfeld kann die Gemeinschaft gefördert werden.
  • Koordination und Ausdauer werden trainiert.
  • Das Gefühl eine “sinnhafte Arbeit” gemacht zu haben fördert die Anerkennung und Zufriedenheit des Menschen.
  • Gartentherapie ist nicht an das Vorhandensein eines Einrichtungsgartens gebunden.
  • Gärtnerische Aktivitäten und Tätigkeiten mit Pflanzen und Natur können jahreszeitenunabhängig im Freien oder in Innenräumen durchgeführt werden (wenn der Klient nicht zum Garten kommen kann, kommt der Garten zum Klienten).
 
 
"Als Heilpädagogin interessierte mich an der Praxisausbildung Gartentherapie besonders die praktische Umsetzung des theoretischen Hintergrundes . Im Rahmen meiner zunächst ehrenamtlichen Tätigkeit in einem Hospiz konnte ich diese Kenntnisse zur Umgestaltung des Hospizgartens zu einem naturnahen Wohlfühlgarten nutzen. Nun trage ich hauptberuflich als psychosoziale Begleitung im Hospiz dazu bei, den Gästen den- wenn manchmal auch nur noch visuellen- Kontakt zur Natur zu ermöglichen."
Christina
Hilsch
Seit meiner Ausbildung 2018 bei Susanne zur Gartentherapeutin kann ich nur sagen, dass sich mein Berufsleben als Betreuungskraft nur zum positiven entwickelt hat. Ich kann den Senioren durch die Gartentherapie viele schöne Momente ermöglichen und sie zum Lächeln bringen. Diese Augenblicke machen mich wiederum glücklich.
Isabella
Steinke

Gartentherapeutische Fortbildung und Qualifizierungen

(anerkannt als Rezertifizierungsmaßnahme für Betreuungskräfte § 53b SGB XI).

Hier beispielhaft einige mögliche Themen:

  • Grundlagen Gartentherapeutischen Handelns – Ideen für Einzel- und Gruppenaktivierungen
  • Kurzaktivierungen mit Naturmaterial
  • Mit Kräutern die Seele der Menschen bewegen
  • Kraut und Rüben – jahreszeitliche Gartenaktivitäten
  • Tischdekorationen frisch auf den Tisch – florales für Hand und Herz
  • Naturgenuss und Seelenpflege – Sinnesanregungen aus der Natur mit biografischem Touch
  • Hochbeete in sozialen Einrichtungen – aufbauen, gestalten, nutzen rund ums Jahr
  • Naturgenuss im Winter – kreativ sinnlich
 

Die Seminare sind in unserem Schulungsgebäude und Schulungsgarten oder

In Ihrem Schulungsinstitut oder Einrichtung durchgeführt werden. Dabei können alle Inhalte ganz auf die Bedürfnisse ihrer Einrichtungen abgestimmt werden. Übliche Dauer sind 8, 16 oder 24 Unterrichtsstunden

Vorträge zum Thema Gartentherapie sind im Rahmen von Tagungen, Kongressen oder öffentlichen Gartenveranstaltungen möglich

Wir informieren Sie gerne bei einem persönlichen Gespräch (Kontakt)

"Ich arbeite als Hauswirtschaftsleiterin bei dem ASD, dem ambulanten sozialen Dienstleistungszentrum in Ankum, Neben der ambulanten Versorgung betreibt der ASD auch eine Einrichtung für Menschen mit Demenz und mehrere Wohngruppen auch für Menschen mit Demenz und 2 Tagespflegen. 2021 wurde das Mehrgenerationsquartier eröffnet, dem auch ein Garten der Sinne angeschlossen ist. Mein Arbeitgeber hat mir die Ausbildung zur Gartentherapeutin finanziert und somit konnte ich anschließend viele Themen rund um die Gartentherapie Anwenden. Auch wurden die Krankheitsbilder Parkinson, Demenz etc. hilfreich für therapeutische Zwecke angesprochen. Ich setze mein Wissen durch Gründung von kleinen Gartenclubs um. Das Treffen ist einmal im Monat und je nach Monat, bzw. Jahreszeit wird gepflanzt, gepflegt etc. Leider lässt mein Beruf mehr an Zeit nicht zu. Aber auch kleine Angebote binde ich im Alltag ein: Blumen einstellen, Gestecke machen oder Tischdekoration..."
Elke
Kasfeld

Praxisausbildung Gartentherapie

anerkannt nach der internationalen Gesellschaft für Gartentherapie iggt.

 

Veranstaltungsort:

Büssenschütt’s Garten, Müggenort 15, 27321 Thedinghausen-Wulmstorf

 

Gartentherapie:

Bei der Gartentherapie handelt es sich um einen gesteuerten Prozess: Die Natur wird dazu verwendet, das soziale, psychische und physische Wohlfinden der Bewohner positiv zu beeinflussen. So können altbekannte Bäume, Blumen und andere Pflanzen ein vertrautes Gefühl auslösen und für emotionale Sicherheit sorgen. Farben, Formen und Düfte der Pflanzen fördern das biografische Erinnern und reizen die Sinne. Durch die körperliche Betätigung werden Ausdauer, Koordination, körperliches Wahrnehmen und Gleichgewichtssinn trainiert. Hinzu kommt das Gefühl, eine Sinnbringende Tätigkeit verrichtet zu haben, die von Angehörigen, den Mitbewohnern und dem Personal anerkannt wird. Auch dies steigert das Gefühl der Zufriedenheit des Bewohners.

Weiterbildungsziel ist es, fundierte fachliche Grundlagen für die gartentherapeutische Tätigkeit zu erlangen. Die Lebensqualität der Klienten zu verbessern und deren Aktionsradius im Leben und in die Natur zu erweitern. Sie werden befähigt gartentherapeutische Konzepte in die Konzepte der Einrichtungen einzupflegen um vor Ort die Situation der Klienten zu verbessern. Sie lernen abwechslungsreiche gartentherapeutische Einzel- und Gruppenangebote kennen und umsetzen.

Die Weiterbildung findet in 5 aufbauenden Modulen statt. Die Inhalte sind von der internationalen Gesellschaft für Gartentherapie anerkannt und werden dauerhaft evaluiert und aktualisiert.

Zielgruppe

• Altenpfleger*
• Betreuungskräfte*
• Sozialpädagogen*
• Ergotherapeuten*
• Erzieher*
• Heilpraktiker*
• Heilpädagogen*
• Gesundheits- und Krankenpfleger*
• GärtnerInnen mit Erfahrungen im sozialen Arbeitsfeld*

Ziele

Nach diesen 15 Tagen Unterricht und vielen erfüllten individuellen Adaptions-Aufgaben für Ihre Zielgruppe werden Sie gartentherapeutische Einzel- und Gruppenangebote durchführen können (Planen, Durchführen, Reflektieren, Dokumentieren, Evaluieren).
Sie erwerben gartentherapeutisches Praxiswissen und gezielte Auseinandersetzung mit Pflanzen, Natur und gärtnerischen Grundtechniken. Sie kennen die Grundlagen der Gartengestaltung und der Gestaltung von Therapiegärten.

 

Methoden

Vorträge,  Präsentationen, Praktische Übungen (bitte wetterfeste Kleidung mitbringen)
Gruppenarbeiten, Reflexionsrunden usw.

Zertifikat: nach erfolgreicher Verteidigung der Abschlussarbeit wird ein Zertifikat erteilt

Bildungsurlaub:
Dieses Seminar ist eine anerkannte Bildungsveranstaltung nach dem Niedersächsischen Bildungsurlaubsgesetz (NBildUG). Bei Interesse senden wir

Seminar im Wintergarten

Weiterbildungsinhalte:

Modul 1

  • Begrüßung Einführung in die Weiterbildung – Anforderungen
  • Einführung in die Gartentherapie, der gartentherapeutische Prozess
  • Unsere Sinne
  • Gartentherapieprojekte
  • IGGT als übergeordnetes Organ – IGGT-Konzept
  • Gartenräume – Raum der Begegnung – Milieugestaltung
  • vom Therapieplan bis zur Durchführung
  • Gartentherapeutisches Handeln – Selbsterfahrung
  • Gärtnerische Grundlagen
  • Pflanzenkenntnisse
 

Modul 2

  • Angebote im Garten und in der Natur
  • Therapieprogramme
  • Krankheitsbilder- Gartentherapie bei Menschen mit Handicap
  • Hilfsmittel – barrierefreies Gärtnern
  • Aktiv rezeptiver Modus / aktiv betätigender Modus
  • Kontakttechniken/ Arbeitstechniken in der Gartentherapie – Sensibilisierung / Rollentausch / Konfrontation
  • Exkursion / Gestaltung von Sinneselementen
  • Gärtnerische Grundlagen und Pflanzenkenntnisse

Modul 3

  • Institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen
  • verwandte Therapieformen
  • mit Bewegungseinschränkungen Gärtnern – Selbsterfahrung im Sinnesgartens– Transfer/ Mobilisation – Empathieentwicklung
  • Gärtnern bei Menschen mit psychischen Erkrankungen (Depression, Ängste, Essstörungen usw.) Motivation, in Bewegung kommen Grenzen setzen
  • Vom Therapieprogramm zur Therapieeinheit
  • Angebote im Garten und in der Natur / mit Naturmaterialien
  • Exkursion – Bäume Wildkräuter / Pflanzenkenntnisse

Modul 4

  • Pflanzenverwendung – Pflanzenkenntnisse (Bauerngarten, Kräuter und Giftpflanzen)
  • Multisensorik der Pflanzen -Aromapflege, Färberpflanzen usw.
  • Gartentherapie bei ortsfixierten Senioren
  • Erinnerungsgärten Abschied und Trauer – Gartentherapie am Lebensende
  • Angehörigenintegration
  • Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung (Dokumentation vom gartentherapeutischen Konzept bis zur Klienten Akte)
  • Gärtnerische Arbeiten im Jahresverlauf

 

Modul 5

• Notfallmanagement in der Gartentherapie
• Barrierefreie Gärten / Rolle als Berater für gartentherapeutische Gärten
• Marketing / Öffentlichkeitsarbeit / Ehrenamt
• Präsentation der Abschlussarbeiten
• Gesamtreflexion der Weiterbildung
• Zertifikatsübergabe

"Für meine Arbeit als Ergotherapeutin in einer Klinik für Psychiatrie und Psychosomatik, schätzte ich die Vielzahl praxisnaher Übungen und den konstruktiven Austausch in der Gruppe sehr. Die kurzweiligen Seminare, sowie die herzliche und motivierende Atmosphäre unterstützten mich darin, eigene gartentherapeutische Ideen zu entwickeln und diese in meinen beruflichen Alltag zu integrieren. Hierzu zählen u.a. das Anlegen von Beeten, Aussäen und Pflanzen, sowie verschiedene Wahrnehmungsübungen und das kreative Gestalten mit Naturmaterialien."
Franziska
Sevke